Unsere Zeit bringt es mit sich, dass Lebensmittel nicht einfach nach Grossmutters Art hergestellt werden… nein, Lebensmittel werden heutzutage „designed“. Was nach Kunst klingt ist in der Tat eher kreative Geldmacherei, auf Kosten deiner Gesundheit. Möglichst günstig hergestellt, möglichst gut aussehend, möglichst gut im Geschmack, möglichst gesund umworben, möglichst teuer verkauft.
Werbe – Versprechen
Extra Bakterien im Joghurt, ein Vitamin-Power Riegel, das Fitness – Müsli, welches dich sogar schlank macht, Traubensaft-Nektar mit 100% Fruchtzucker… hört sich ja himmlisch an… Nektar. Viele diese Versprechen sind einfach chemisch hergestellte Zusätze, welche nach Gesundheit klingen, aber höchstens Probleme verursachen. Je naturbelassener, je unbehandelter, je saisonaler, desto besser. Das hat wahrscheinlich schon deine Grossmutter gesagt, doch es gilt heutzutage leider mehr denn je.
Denn mögliche Ablenkungen, Versprechungen, wohlklingende Namen gibt es in der Ernährungs – Industrie haufenweise. Extra Vitamine, extra Ballaststoffe, extra irgendwas, natürlicher Geschmack… das hat alles mit Natur recht wenig zu tun. Die Konsequenz: Je mehr die Werbetrommel für etwas gerührt wird, desto sorgfältiger sollten wir hinschauen.
Einkaufen will gelernt sein. Es braucht einiges an Training, diese wohlklingenden Werbeversprechen zu durchschauen. Doch es lohnt sich. Für deine Gesundheit auf jeden Fall, finanziell oftmals auch.
Geschmacksverstärker – dick aufgetragen
Geschmacksverstärker, das sind Stoffe, die genau das tun, was in ihrem Namen steckt. Sie verstärken den Geschmack von Lebensmitteln. Viele Lebensmittel sind für sich selbst bereits Geschmacksverstärker, indem sie Glutamat oder Glutaminsäure enthalten. Aber auch Zucker und Fett wirken geschmacksverstärkend, weil sie Geschmacksträger sind. Soweit kein Problem.
Künstliche Geschmacksverstärker in Lebensmitteln findet man aber leider sehr oft. Typischerweise sind sie in sehr vielen Gewürzen, Gewürzmischungen, Fertigprodukten, Saucen, etc. enthalten (Aromat ® lässt grüssen). Mit anderen Worten: Alles was salzig, fixfertig, schnell essbereit ist, könnte diese Stoffe enthalten.
Ausnahmen (im Normalfall): Bio-Produkte. Aber auch Bio – Fertigprodukte sind stark verarbeitet.
Herkunft der Geschmackverstärker
Der Durchbruch der künstlichen Geschmacksverstärkern kam erst mit der Entdeckung von Mononatriumglutamat (E621).
Wieso das? Wie so häufig in der Geschichte, suchte man ursprünglich etwas anderes… man wollte einen Stoff finden, mit dem Tiere (v.a. Schweine) möglichst schnell gemästet werden können. Sprich, einen Dickmacher für Masttiere. Man wurde fündig: Mononatriumglutamat. Es überlistet die Geschmacksknospen und lässt Speisen intensiver schmecken. Zudem lässt es uns auch mehrl essen, weil das Sättigungsgefühl verfälscht wird. Resultat: man hat länger Hunger und isst mehr.
Die kommerziellen Tierzucht freute sich. Was bei den Schweinen wunderbar funktioniert hat, wurde auch für Menschen zugelassen. Künstliche Geschmacksverstärker. So lassen sich qualitativ minderwertige Lebensmittel geschmacklich aufpeppen und der Konsument ist es sogar noch häufiger. Was für ein super Geschäft für die Hersteller!
Zu den Geschmacksverstärkern in diesem Sinne gehören diverse Zusatzstoffe der Gruppe E600 (E620 – E640). Manchmal auch Hefeextrakt, Glutamat, natürliche Aroma genannt.
Bei häufigem Verzehr von E621 (o.ä.) verkümmern die Geschmacksknospen der Zunge und man empfindet „normal“ gewürzte Lebensmittel schnell als fade.
Mögliche Nebenwirkungen: China-Restaurant-Syndrom, Übergewicht, Leberstörungen.
Langzeitfolgen
Ein weiterer Nachteil kommt erschwerend hinzu: Diese Stoffe sind relativ neu. Unser Körper hatte in der kurzen Zeit (lediglich einige Jahrzehnte), kaum die Möglichkeit, sich an diese Stoffe zu gewöhnen. Teilweise fehlen dem Körper die entsprechenden Transportstoffe im Blut, um diese Lebensmittelzusätze auch wieder aus dem Körper hinaus zu transportieren. Und was macht der Körper mit „Unbekanntem“, das er nicht los wird? Er lagert es ein ins Fettgewebe, Leber, Niere, Gehirn. Klingt nicht wirklich sympathisch diese Vorstellung…
Die Forschungsergebnisse über die Schädlichkeit gehen weit auseinander. Ich gehe davon aus, dass es so läuft wie meist im Leben: Gesunde Menschen werden weniger Probleme damit haben als ältere Menschen, Menschen mit angeschlagenem Immunsystem oder anderen Gebrechen.
Was tun?
Geschmacksverstärker sind überflüssig und ersetzbar mit gesunden Alternativen. Speisen können mit diversen Kräutern interessant gewürzt werden.
Fenchel und Kümmel (auch gut gegen Blähungen), Schnittlauch, Petersilie, Ingwer und Chili (für gute Körperabwehr), Knoblauch und Bärlauch (entgiftend und blutreinigend), Sellerie, Pfeffer, Rosmarin, Thymian, Wermut (Verdauung), Lavendel, Pfefferminze, Salbei…
Zudem enthalten biologisch angebaute Lebensmittel i.d.R. weniger Wasser und dafür mehr Zellmasse => das intensiviert den eigenen, natürlichen Geschmack. Wenn Du selbst ein Fenstersims oder gar einen Balkon zur Verfügung hast => Baue Kräuter oder Gemüse selbst an! Das ist keine Hexerei und was schmeckt besser als frisch geerntetes, eigenes Gemüse/Kräuter?
Auf einen intensiven Geschmack,