Es ist jetzt Oktober, also noch gut zwei Monate bis Jahresende. Eine gute Zeit, um einen Blick auf unvollständige Zyklen zu werfen. Doch was meine ich damit?
Unser Leben verläuft in Zyklen. Einatmen und Ausatmen, Tag und Nacht usw.
Aber Zyklen sind auch überall in unserem Alltag. Wir haben einen Wunsch und wenn der Wunsch erfüllt oder erledigt ist, ist der Zyklus vollständig, komplett. Eine runde Sache eben.
So haben wir meistens eine ganze Liste mit Dingen, die wir gerne erledigt sehen würden. Diese Liste ergänzen wir ständig mit neuen Sachen. Damit sich das Ganze aber nicht im Sand verläuft, ist es gut, diese Liste einmal genauer anzuschauen. Dazu ist es hilfreich, zuerst einmal eine solche zu erstellen und alles aufzuschreiben. Alles, was noch auf dieser Liste steht, ist ein unvollständiger Zyklus. Sobald wir den Punkt als erledigt anschauen, können wir ihn von dieser Liste streichen.
Jeder unvollständige Zyklus beansprucht unsere Energie. Immer mal wieder kommt es uns in den Sinn und wir denken… ach ja, das wollte ich auch noch erledigen. Sogar wenn wir nicht einmal daran denken, geht unsere Energie dorthin, einfach unbewusst. So tun wir gut daran, diese Liste möglichst kurz zu halten.
Es ist ein gutes und erfüllendes Gefühl, wenn wir wieder etwas von der Liste streichen können. Damit haben wir ein Ziel (egal wie gross oder klein) erreicht und können einen Erfolg geniessen.
Erreichte Ziele, vollständige, komplettierte Zyklen, motivieren uns zu neuen Taten und geben uns Energie und Kraft.
Auch Kleinigkeiten dürfen ruhig anerkannt werden. Mit Lob an uns selbst sollten wir nicht geizen. (Zumal die meisten von uns nicht… )
Ein Beispiel: eine Pflanze im Wohnzimmer hat ein paar welke Blätter. Jeden Tag sehe ich diese Blätter und immer mal wieder störe ich mich daran. Doch diese Blätter bleiben hartnäckig an der Pflanze, egal wie sehr sie mich stören. Sobald ich also hingehe und die Blätter entferne, ist dieser kleine Zyklus komplett und ich habe wieder mehr Energie für mich. Ich muss mich nie mehr an diesen welken Blättern stören.
Es ist erstaunlich, wie viel Energie uns solche Kleinigkeiten kosten können.
So hat jeder von uns unaufgeräumte oder schmutzige Ecken irgendwo.
Was machen wir also?
Zuerst erstellen wir diese Liste mit offenen, unvollständigen Zyklen.
Dann schauen wir uns an, was wir von diesen Dingen wirklich erledigt haben wollen. Es kann gut sein, dass wir irgendwann einmal das eine oder andere wollten und es geistert uns immer noch im Kopf herum. Wenn wir jetzt aber genau hinschauen, merken wir vielleicht, dass das gar nicht mehr stimmt. Solche Dinge können wir schnurstracks von der Liste streichen und aufatmen. Ein gutes Gefühl.
Dann gibt’s einen ganzen Haufen anderer Dinge. Jetzt ist es sinnvoll, sich einen Zeitplan zu erschaffen. Bis wann kann und will ich das gemacht haben? Wie gesagt, der Countdown zum Jahresende läuft. Auch das Jahr ist ein Zyklus. Es steckt viel Kraft darin, sich solcher Zyklen zu bedienen und auch so zu planen. Bis Jahresende, was liegt da noch drin? Die Punkte auf der Liste können natürlich auch Gespräche sein, jemandem das oder das endlich sagen, jemandem zu verzeihen, etwas loszulassen usw.
So bekommen unsere Wünsche mehr Struktur und Klarheit. Probleme werden zu Projekten. Grosse Projekte werden zu kleinen Zwischenstufen. Kleine Zwischenstufen können erreicht werden und stärken uns.
Ziel ist es, sich Klarheit zu schaffen über seine eigenen Wünsche, Pläne und Projekte. Wir sollten uns nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig vornehmen. So müssen wir auch nicht bis Ende Jahr warten. Wir können jede Woche Zwischenziele bestimmen und für jeden Tag gibt’s Tagesziele (siehe auch einfache Tagesmeditation).
Also, was wollte ich unbedingt noch fertigstellen? Wen wollte ich noch anrufen oder treffen? Wem trage ich schon so lange etwas nach und es ist endlich Zeit, loszulassen?