Eine sehr gute Technik, Muster wirklich zu verändern, ist die „Tagesmeditation“. Es gibt einen Teil am Morgen und am Abend, jeweils ca. 2 – 5min.
Tagesmeditation am Morgen
Morgens, kurz nach dem Aufwachen: setz Dich hin oder leg Dich woanders nieder. Es ist besser, diese Meditation nicht im Bett zumachen.
Schliess die Augen und atme ein paarmal tief ein und aus. Dabei kannst Du auch Geräusche machen. Das kann Dir helfen, Dich noch tiefer zu entspannen.
Nun gehe in Gedanken durch den bevorstehenden Tag. Du hast vielleicht einen vollen Tagesplan oder nur ein paar Sachen, die anstehen.
Schau Dir vor allem die Momente / Situationen an, in denen Du leicht aus dem inneren Gleichgewicht kommst. Situationen, in denen Du angespannt reagierst oder auf die Du Dich überhaupt nicht freust. Dabei kann es sich um Kontakte mit anderen Personen handeln im Beruf, Nachbarn, Familie, oder bevorstehende Aufgaben etc.
Stell Dir nun vor, wie du am liebsten handeln möchtest. Was funktioniert in diesen Situationen? Stell Dir vor, wie Du dafür sorgst, dass es Dir gut geht.
Bereite Dich so auf den neuen Tag vor. Du kannst Dir vorstellen, dass Du eine Rüstung anziehst. Eine leichte, bewegliche Rüstung, aus goldenem Licht (wie die Sonne). Du wappnest Dich für die Schwierigkeiten, die bevorstehen können. Das ist die Vorbereitung zum Kampf gegen alte Muster und Verhaltensweisen.
Jetzt atmest du wieder einige Male tief ein und aus und lebst den neuen Tag.
Tagesmeditation am Abend
Abends, vor dem Schlafengehen, machst du den 2. Teil dieser Meditation. Du bereitest Dich wieder kurz vor wie am morgen.
Diesmal erinnerst Du Dich an den vergangenen Tag. Ist etwas Wichtiges passiert? Wo und wann ging es mir gut und wann war es schwierig? Konntest Du Deine Absichten aus der Morgenmeditation umsetzen? Wie gut ist es Dir gelungen?
Freue Dich, über die kleineren oder grösseren Erfolge. Erfreue Dich an all dem, was Du heute geschafft hast. Das können auch ganz banale Sachen sein.
Vielleicht hast Du Dir zu viel vorgenommen und bist enttäuscht.
Wenn etwas nicht funktioniert hat und du unzufrieden bist, lass Dich unzufrieden sein. Enttäuschung, Ärger, Wut oder auch andere Gefühle sind in Ordnung.
Wichtig: Du machst Dir keine Vorwürfe und kritisierst Dich nicht. Das ist ein feiner aber wichtiger Unterschied. Mach Dir keine Schuldgefühle. Beobachte und fühle, was Du fühlst und sag Ja dazu. Wenn Du Nein dazu sagen willst, sag Ja zu diesem „Nein“, sag Ja zum Widerstand. Du nimmst Dich genau so an, wie Du bist, mit allem Drum und Dran. Du spielst nicht den Richter, der über Dich entscheidet. Du beobachtest einfach, was und wie der Tag funktioniert hat oder eben nicht.
Übernimm Verantwortung für Deinen Tag anstelle von Vorwürfen und Kritik.
Überleg Dir, was in diesen Situationen besser gewesen wäre. Was hättest Du anders tun können? Suche nach realen Alternativen. Etwas, was Du, so wie Du bist, auch wirklich tun könntest.
Vielleicht hast Du Ideen, dann baue diese in die nächste Morgenmeditation ein. Schwierige Situationen haben die Eigenschaft, gerne wieder zu kehren. Das gibt Dir eine neue Gelegenheit zur Übung und innerem Wachstum.
Unlösbares
Bei sehr schwierigen Situationen empfiehlt es sich, kleine aber machbare Schritte zu planen. Jede noch so kleine Verbesserung ist eine neue Motivation und gibt Dir Kraft.
Wenn Du das Gefühl hast, festzustecken und keine Lösung siehst:
– Akzeptiere, dass Du im Moment nicht weisst, wie oder was Du tun könntest.
– Hole Dir Rat bei Personen, aus Büchern, in Kursen, buche eine Sitzung
– Bitte um Hilfe. Bitte Gott, eine höhere Macht, die Schöpfung um Hilfe. Das geht auch, wenn du nicht an Gott glaubst. Bitte einfach um Hilfe, woher auch immer diese Hilfe kommen möge. Lass Gedanken und Zweifel los. Öffne Dich für Neues.
Dann lass den Tag ganz los. Wie eine umgeblätterte Seite in einem Buch. Beende den Tag.
Du wirst erstaunt sein, wie viel Dir diese Meditation bringen kann. Es ist ein richtiges „Wundermittel“.
Viel Spass und Erfolg dabei,
Josef